Carlos Leon Zambrano v2

09.03.2025 - 27.04.2025

Carlos León Zambrano - Ancestral

Carlos León Zambrano hinterfragt in seiner künstlerischen Arbeit reale und fiktive Erzählstrukturen und thematisiert mit humorvoller Ernsthaftigkeit Strategien des sozialen Überlebens.

Die konzeptuellen Installationen von Carlos León Zambrano zeichnen sich durch minimale Eingriffe in den Raum aus, die durch eine prägnante Geste oder einen magischen Moment eine außergewöhnliche Wirkung entfalten. Seine Arbeiten sind stark von der informellen Sprache, ihren Chiffren und Codes, sowie von seinem Heimatland Venezuela inspiriert.

In seiner Ausstellung „Ancestral“ in der Galerie im Marstall Ahrensburg präsentiert Zambrano eine einzigartige Sammlung von Keramik-Instrumenten, die Tiergeräusche nachahmen. Die Werke verbinden uralte Herstellungstechniken mit einer zeitgenössischen Interpretation und fügen sich in die Ausstellungsreihe, die sich mit den Themen Zukunft und Utopie auseinandersetzt, ein. Die Instrumente basieren auf einer Methode, die ihren Ursprung in Peru um 3.500 v. Chr. hat. Ihre performative Aktivierung schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Im Fokus stehen die sogenannten „Vasijas Silbadoras“ – Klanginstrumente präkolumbianischen Ursprungs mit über 3.000 Jahre alten archäologischen Wurzeln. Diese aus Ton gebrannten Objekte integrieren die vier Elemente der Natur: Erde, Feuer, Luft und Wasser. Das Wasser strömt durch innere Kammern und erzeugt gemeinsam mit der Bewegung der Luft die charakteristischen Klänge. Ursprünglich für den Transport von Wasser genutzt, spielten diese Objekte eine bedeutende Rolle in Ritualen, da ihre Klänge eine Verbindung zu Tieren, Geistern und übernatürlichen Wesen herstellten. Die Klänge wurden dabei symbolisch als Schreie oder Rufe interpretiert, die die Ahnen heraufbeschwören und den Übergang zwischen Menschlichem, Tierischem und Mythischem erfahrbar machen.

Für die Ausstellung Ancestral hat Zambrano die „Vasijas Silbadoras“ neu interpretiert und mit traditionellen Techniken geschaffen. Seine Objekte stehen für eine Transformation zwischen Natur und Technologie und erinnern an Fossilien, die den Lebenszyklus zwischen Humor und Psychedelischem andeuten. Die Instrumente werden von Musiker:innen performativ aktiviert, wodurch die Ausstellung selbst zu einem sozialen und rituellen Ereignis wird.

Carlos León Zambrano (*1986 Caracas, Venezuela) lebt und arbeitet in Hamburg. Er studierte an der HFBK in Hamburg und erhielt bereits mehrere Stipendien, darunter u.a. 2021 das Hamburger Zukunftsstipendium für Bildende Kunst und Literatur und 2022 das Stipendium der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. 2017 wurde er für den Hiscox Kunstpreis nominiert.

 Abb.: ©Carlos León Zambrano

Laufzeit der Ausstellung:
9. März bis 27. April 2025

GALERIE IM MARSTALL AHRENSBURG
Lübecker Str. 8
22926 Ahrensburg
Geöffnet: Mittwoch, Samstag und Sonntag 11 –17 Uhr
www.galerie-im-marstall.de