"Talking Threads" von Gesa Troch

Die Stiftungen der Sparkasse Holstein eröffnen am Samstag, den 12. April 2025 um 16 Uhr die Abschlussausstellung Talking Threads von Gesa Troch, der 33. Stipendiatin des Kunststipendiums, in der Galerie der Wassermühle Trittau.

Das Kunststipendium in der Trittauer Wassermühle wird von der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn seit 1992 vergeben, um bildende Künstler:innen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zu fördern. Ziel des Stipendiums ist es, den Künstler:innen die Möglichkeit zu geben, sich ein Jahr lang umfassend auf ihre künstlerische Arbeit zu konzentrieren und damit einen besonderen Freiraum für die Entwicklung neuer Ideen zu schaffen.

In ihrer künstlerischen Praxis entwickelt Gesa Troch malerisch-skulpturale Objekte aus einer Vielzahl von Materialien, darunter Haare, Fäden, Textilien, Keramik und Silikon. Oftmals werden dazu Materialien in einem Prozess von Bearbeitung und Dekonstruktion in neue Formen überführt und dabei eine Überschreitung und Auflösung routinierter, konventioneller und absoluter Wahrnehmungen geistiger wie sinnlicher Art erfahrbar gemacht.

Zentrales Anliegen Trochs Arbeit ist die Auseinandersetzung mit existentiellen Gegebenheiten wie beispielsweise der Haut, der Verwobenheit lebendiger Systeme, die ambivalenten Erfahrungen von Austausch und Bezogensein einerseits und Begrenzung, Vulnerabilität und Brüchigkeit von Identität andererseits. Im Atelierhaus wird die Künstlerin ihre 2024 entstandenen Arbeiten The Shells‘ Dresses zeigen, die innerhalb von Stahlkonstruktionen eingespannt den Raum erfüllen, trennen und gliedern. In der Wassermühle hingegen zeigt Troch Arbeiten, die während ihres Aufenthaltes in Trittau entstanden sind. 

Dr. Henning Görtz, Landrat des Kreises Stormarn, hebt hervor: „Die raumfüllenden Installationen der Künstlerin Gesa Troch geben dem Betrachter ein Gefühl von Intimität und Verwobenheit, aber auch von Abgrenzungen und von Fragilität. Gefühle, die allgegenwärtig und sowohl – ganz dem Jahresthema "Zukunft -/+ Utopie" entsprechend – in Vergangenheit, Zukunft und in Utopien eine existentielle Rolle spielen.“

Dr. Katharina Schlüter, Leiterin Kunst & Kultur und Geschäftsführerin der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn ergänzt: „Die faszinierende Arbeitsweise von Gesa Troch, die in ihren Werken die Verflechtung von konkretem Material mit abstrakten Konzepten erforscht, ist von künstlerischem Anspruch geprägt. Mit dieser Abschlussausstellung zeigt sie ein Voranschreiten in ihrem Oeuvre und wir freuen uns mit dem Stipendium diese Weiterentwicklung ermöglicht zu haben.“

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der ebenfalls in federführender Hand von Gesa Troch gestaltet wurde. Zur Finissage am 1. Juni 2025 um 15 Uhr findet ein Künstlerinnengespräch mit Gesa Troch und Anne Meerpohl statt.

Gesa Troch (*1983) studierte von 2013 bis 2020 bei Prof. Jutta Koether und Prof. Dr. Hanne Loreck an der HFBK Hamburg. Teil von Trochs künstlerischer Praxis ist das Initiieren von und Mitwirken in unterschiedlichen kollaborativen Projekten. Sie hat bereits in Institutionen wie der Kunsthalle Münster, dem Kunsthaus Hamburg und dem Kunstverein Harburger Bahnhof ausgestellt.